Corylus avellana Hallesche Riesennuss°

Die Hallesche Riesennuss hat einen besonders großen Kern mit angenehmem
Geschmack. Die Frucht ist umgekehrt eiförmig und reift Ende September eher spät. Ab dem 6. Jahr sehr reiche Erträge. Blüte etwa 14 Tage später als bei den meisten anderen Haselnüssen, gute Befruchtersorte. Sollte zwecks einer guten Befruchtung mit Corylus avellana Webb´s Preisnuss oder Wunder von Bollweiler zusammengepflanzt werden (Höchstabstand 4 - 5 m).

Da die Haselnuss alle zur Erhaltung des Lebens notwendigen Substanzen enthält (hoher Fett und Eiweißgehalt, war es den Menschen in der Stein- und Bronzezeit möglich, im Winter zeitweise, wenn es keine andere Nahrung gab, alleine von Nüssen zu leben.
Das Holz der Haselnuss ist sehr frosthart, so dass sie noch in rauen Gebirgslagen gut wächst. Leider sind die Erträge von Wildhaseln gegenüber Kulturformen eher unbefriedigend. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Kulturformen anzubauen. Auch die Fruchtgröße ist um 70 bis 100 % größer als bei der Wildart. Da einzeln stehende Haselnüsse weitgehend unfruchtbar sind, muss man immer zwei verschiedene im Abstand von höchstens 3 bis 4 m zusammen pflanzen.
Die Hallesche Riesennuss, eine 1788 in Halle gezüchtete Haselnuss, ist eine der besten Sorten. Sie erreicht regelmäßige Erträge Ende September und hat einen guten Geschmack.
Als Befruchtersorte dient die aus England stammende Webbs Preisnuss. Durch den reichlichen und regelmäßigen Ertrag und die frühere Reife bereits Ende August/Anfang September ist sie eine gute Kombination zu der Halleschen Riesennuss.
Aus den Nüssen wird ein hervorragendes kalt gepresstes Öl hergestellt, geröstet werden sie z. B. in Brot eingebacken oder gemahlen finden sie in Kuchen oder Gebäck Verwendung. Im Frühjahr werden die ersten zarten Blätter wie Spinat gedünstet und mit gerösteten Nüssen serviert.